A Million

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A Million
Japan / BRD 2021
Regie
Arata Mori
Sprache
OmeU (Japanisch mit englischen UT)

Der Bericht einer Reise durch eine imaginäre Stadt, gedreht entlang der neuen Handelsrouten Chinas. Gleich dem fiktionalisierten Marco Polo aus Italo Calvinos „Die unsichtbaren Städte“ erzählt der Reisende des Films von Welten, die den uns bekannten Orten ähneln und doch ihren eigenen, manchmal unglaublich scheinenden Regeln folgen. Die Beobachtungen verdichten sich zu einer Meditation über das Wesen von Städten und die Transformation des Globalisierungsbegriffs.

Gedämpft dringt die Stimme des fremden Besuchers zu uns, als käme sie aus jener Höhle, deren Innenansichten den Film eröffnen. Immer wieder wandert der Blick dorthin zurück – doch die fluoreszierenden Felswände verwandeln sich bald in das Funkeln ferner Galaxien, die Enge der Höhle untrennbar von der Weite des Weltalls. Es ist ein Sinnbild für die den Film durchziehende Entkopplung von Zeichen und Bedeutung, von „echt“ und „falsch“, von Sinneseindrücken und ihrer eindeutigen geografischen Zuordnung: Daft Punk performen vor einem chinesischen Einkaufszentrum; der Eiffelturm steht zunächst in einer Wohnsiedlung, dann, auf einen Bruchteil seiner Größe zusammengefaltet, in Sichtweite zu Big Ben und Tower Bridge. (Felix Mende)

The account of a journey through an imaginary city, filmed along China’s new trade routes. Like the fictionalized Marco Polo from Italo Calvino’s “Invisible Cities”, the traveller in this film talks of worlds that resemble familiar places but follow their own, sometimes seemingly incredible rules. The observations condense into a meditation about the nature of cities and the transformation of the concept of globalization. The foreign visitor’s voice sounds muffled, as if it were coming out of the cave whose interior views open the film. Time and again, the eye returns there – but the fluorescent rock faces soon turn into the sparkle of distant galaxies, the narrow confines of the cave indistinguishable from the vastness of space. It is a symbol of the decoupling of sign and meaning, of “real” and “false”, of sensual impressions and their positive geographical allocation that pervades the film: Daft Punk perform in front of a Chinese shopping mall; the Eiffel Tower stands first in a housing estate, then, folded up to a fraction of its size, in view of Big Ben and Tower Bridge.