Revision

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in Gedenken an das Pogrom in Rostock
Revision
in Gedenken an das Pogrom in Rostock
BRD 2012, Dokumentarfilm, 106 Min.
Regie
Philip Scheffner
Sprache
OmU (Deutsch, Rumänisch, Romani mit deutschen Untertiteln)

1992 werden zwei Menschen auf einem Feld nahe der deutsch-polnischen Grenze erschossen. Die Umstände, die zum Tod von Grigore Velcu und Eudache Calderar führten, wurden bis heute nicht aufgeklärt. Offiziell handelte es sich um einen Jagdunfall, eine tragische Verwechslung mit Wildschweinen. Zu einer Verurteilung der Jäger kam es nie.

Knapp 20 Jahre später führt Philip Scheffner die gründliche Ermittlung durch, die damals nicht stattfand. Er sucht die Angehörigen der Getöteten in Rumänien auf und lässt sie die Aussagen machen, die nie gehört wurden. Wie allen anderen Zeug*innen und Sachkundigen, die er erneut befragt, gibt er ihnen die Möglichkeit, ihre Statements anzuhören und zu überdenken – anders als die gängige Praxis, die einmal gemachte Aussagen zum Fakt erhebt. So unterwirft Scheffner nicht nur den Fall einer filmischen Revision, sondern auch das eigene Medium. Mit sorgsamer Handhabe von Material und Zeugnissen und zunehmend beklemmender Dichte webt er ein Netz aus Landschaft, Erinnerung, Akten und „deutschen Zuständen“.

Quelle: Auszüge aus dem Katalogtext der 62. Internationale Filmfestspiele Berlin

In 1992, two men were shot in a field near the German-Polish border. The circumstances which led to the death of Grigore Velcu and Eudache Calderar have not been clarified even today. According to official reports, they were victims of a hunting accident, a tragic mix-up over wild boar. The hunters were never convicted.  Nearly 20 years later, Philip Scheffner carries out the painstaking investigation that never took place back then. He seeks out the dead men’s relatives in Romania and records the statements they were unable to give until now. As with the other witnesses and different experts he returns to question, he gives them the opportunity to listen to their own statements and reassess them as necessary – unlike standard practice, which elevates statements to fact the very moment they are made. In this way, Scheffner performs a cinematic revision of the case and the medium simultaneously. His diligent handling of material and reports creates a web of landscapes, recollections, case files and German political sentiment all of an increasingly oppressive complexity. (German, Romanian, Romani with German subtitles)

Source: excerpts taken from the catalogue text of the 62nd Internationale Filmfestspiele Berlin

in Kooperation mit / in cooperation with „Rassismus tötet!“ – Leipzig

  • Do
    25.08.22
    1900
    mit Diskussion