FARAH

Cinematheque Leipzig Logo
FARAH
BRD 2023, Dokumentarfilm, 75 min
Regie
Ginan Seidl & Yalda Afsah
Sprache
OmeU (Dari, Deutsch mit englischen Untertiteln)

Farahnaz wurde gemäß der afghanischen „Bacha Posh“-Tradition als Junge erzogen und von klein auf mit einer binär strukturierten Gesellschaft und deren geschlechterbasierten Rollenzuschreibung konfrontiert. „Bacha Posh“ ist eine Praxis, die es Familien ohne Söhnen ermöglicht, diese im patriarchalischen System benötigte Rolle innerhalb des familiären Kontextes auszufüllen, indem sie eine ihrer Töchter bis zur Pubertät als Junge verkleidet.
Nachdem Yalda Afsah und Ginan Seidl Farahnaz erstmals 2013 in Afghanistan begegneten, belgeiten sie sie im Alter von 17-20 Jahren durch ihren Alltag in Deutschland: im Unterricht, im Haushalt der Schwester, beim Abhängen mit Freund*innen, bei der Wahl des richtigen Outfits oder beim Entziffern von Briefen der Ausländerbehörde.

Farahnaz positioniert sich selbstbewusst in einer Gesellschaft, die sich von derjenigen unterscheidet, in die sie hineingeboren wurde, aber von ihren eigenen Normen bestimmt wird, und verhandelt die ihr gesellschaftlich zugewiesenen Rollen neu – als Migrantin in Deutschland, als Mädchen in Jungenkleidung, als Familienmitglied und als Freundin. Der Film vereint dokumentarische Aufnahmen mit Selfie-Videos im TikTok-Style und folgt der Protagonistin in Momenten der Selbstinszenierung, dem Erträumen von Selbstbildern und dem Herzschmerz, wenn diese Träume, ob groß oder klein, zerplatzen.

Im Anschluss: Gespräch mit dem Filmteam.

Farahnaz was raised as a boy according to the Afghan "Bacha Posh" tradition, a practice that enables families without sons to fill this role required in the patriarchal system within the family context by dressing one of their daughters as a boy until puberty. After Yalda Afsah and Ginan Seidl first met Farahnaz in Afghanistan in 2013, they now accompany her through her everyday life in Germany at the age of 17-20: in class, hanging out with friends, choosing the right outfit or deciphering letters from the immigration authorities.
The film combines documentary footage with TikTok-style selfie videos and follows Farahnaz who confidently positions herself in a society that is different from the one she was born into, but is determined by its own norms. (Dari, German with English subtitles)

There will be a Q&A after the screening.

Stills © Rosenpictures

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen statt/
The screening is a cooperation with Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen

  • Di
    19.11.24
    1930
    mit Regiegespräch