DOK Day: Kino ohne Barrieren

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DOK Leipzig präsentiert
© DOK Leipzig / Anne Isensee
© DOK Leipzig / Tuna Kaptan
© DOK Leipzig / Annelie Boros
DOK Day: Kino ohne Barrieren
DOK Leipzig präsentiert

Als seh- oder hörbeeinträchtigte Person einen Kinofilm erleben – wie fühlt sich das an? Das DOK Leipzig lädt euch am 23. Mai, dem Deutschen Diversity-Tag, zu einem Perspektivwechsel ein: „Schaut“ mit den Ohren und „hört“ mit den Augen! Wir zeigen drei Kurzfilme mit Audiodeskriptionen (via Greta App) und erweiterten Untertiteln und möchten uns mit euch über eure Seh- und Hörerlebnisse austauschen. Das Publikumsgespräch wird in deutsche Gebärdensprache verdolmetscht. Für das Abspielen der Audiodeskriptionen bitte Smartphone und Kopfhörer mitbringen und die kostenfreie App GRETA herunterladen. Der Eintritt ist frei.

Experiencing a movie as a visually or hearing impaired person – how does that feel? On May 23, the German Diversity Day, DOK Leipzig invites you to change perspectives: "Look" with your ears and "hear" with your eyes! We are showing three short films with audio descriptions (via Greta App) and extended subtitles / captions and would like to share and discuss your viewing and listening experiences with you. The discussion will be interpreted into German sign language. Please bring your smartphone and headphones and download the free GRETA app in advance for playing the audio descriptions. The Admission is free.

Intro

BRD 2022, Anne Isensee, Animationsfilm, 8 Min., OmU (Englisch mit erweiterten Untertiteln auf Deutsch)
DOK Leipzig: Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2022

Was heißt es, einen Animationsfilm auch für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit zugänglich zu machen? Kann eine Audiodeskription vermitteln, was auf der Bildebene passiert und, gerade beim Animationsfilm, oft ganz und gar der Fantasie entsprungen ist? Anne Isensee (Goldene Taube für MEGATRICK, 2017) widmet sich diesen komplexen Fragen mit viel Leichtigkeit, Humor und Wortwitz. Ihr gelingt eine konzentrierte filmische Untersuchung der Vielschichtigkeit von (jeder) Wahrnehmung.

What does it mean to make an animated film accessible to people with impaired vision? Can audio description convey what’s happening on the screen and what is, especially in animated film, often entirely a product of the imagination? Anne Isensee (Golden Dove for MEGATRICK in 2017) tackles these complex questions with a light touch, humour and verbal wit. She pulls off the feat of producing a concentrated cinematic investigation
into the multi-layered quality of (all) perception. (English with German captions)

Text: Luc-Carolin Ziemann
 

Schildkröten Panzer

BRD 2017, Tuna Kaptan, Dokumentarfilm, 30 Min., OmU (Arabisch und Deutsch mit erweiterten Untertiteln auf Deutsch)
DOK Leipzig: Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2017

Europäische Artenschutzverordnung, Flucht aus Syrien, Auslandseinsatze der Bundeswehr und eine kleine Schildkröte, auf deren Panzer einst die Flagge der syrischen Rebellen gemalt war … Drehkreuz dieser Begegnungen ist eine Auffangstation für Reptilien in München, geleitet von Markus Baur. Der spricht vom deutschen Kontrollwahn und erklärt Soldaten, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie eine Schlange sehen. Der Film hat Spinnenaugen, also viele.

The European regulations on species protection, escape from Syria, foreign missions of the German army and a small turtle whose carapace was once painted with the flag of the Syrian rebels … A rescue centre for reptiles in Munich, managed by Markus Baur, is the hub of all these encounters. Baur talks about the German mania for control and teaches soldiers how to behave when they see a snake. The film has spider’s eyes – meaning many. (Arabic and German with German captions)

Text: Carolin Weidner
 

F32.2

BRD 2017, Annelie Boros, Dokumentarfilm, 40 Min., OmU (Deutsch und Englisch mit erweiterten Untertiteln auf Deutsch)
DOK Leipzig: Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2017

„Es ist etwas mit mir passiert“, schreibt Vera der Freundin und Filmemacherin Annelie. Passiert ist F32.2, das professionelle Kürzel für anlasslose Depressionen. Fachleute erörtern Diagnosen und Therapien, stehen aber (wie Vera) vor einem Rätsel. In den intimen Brieftrialog zwischen Protagonistin, Regisseurin und Kamera bricht der Mediziner*innen-Jargon ein. MRT-Hirnschnitt und subjektives Sprachbild, Analyse und Emphase: ein Ringen um valide Metaphern für eine Krankheit „aus heiterem Himmel“.

“Something happened to me,” Vera writes to her friend, the filmmaker Annelie. What happened is F32.2, the professional shorthand for depressive episodes without psychotic symptoms. Experts are arguing over diagnoses and therapies, but (like Vera) are still puzzled. Medical jargon intrudes into the intimate epistolary trialogue between the protagonist, the director and the camera. MRT brain sections and subjective speech patterns, analysis and emphasis: a struggle for valid metaphors for a disease that comes “out of the blue”. (German and English with German captions)

Text: Sylvia Görke


Bild 1: INTRO © DOK Leipzig / Anne Isensee, Bild 2: SCHILDKRÖTEN PANZER © DOK Leipzig / Tuna Kaptan, Bild 3: F32.2 © DOK Leipzig / Annelie Boros

  • Di
    23.05.23
    1930
    mit Audiodeskription und erweiterten Untertiteln & Diskussion